Die Geschichte der Peterei

Das Gründungsjahr des Vereins ist 1907

Die Wiederaufnahme des Vereinslebens nach dem 1. Weltkrieg war im Januar 1920 und nach dem 2. Weltkrieg im Oktober 1946. Der Zweck der Gilde ist laut Satzung kameradschaftlichen sowie religiösen und heimatlichen Sinn zu pflegen und zu fördern. Dieser Zweck soll erreicht werden durch die Feier des Stiftungsfestes verbunden mit Preis- und Königsschießen., durch geselliges Vergnügen und durch die Beteiligung an kirchlichen sowie heimatlichen Festen und Veranstaltungen. Politische Bestrebungen sind ausgeschlossen.

Die Geschichte der Gilde

Am 26. Mai 1907 hatten sich die Anwohner der Gelderner Straße im Gasthaus Anton Hermanns zwecks Gründung einer St. Petrus Schützengilde eingefunden. Sie wurde dann auch am Feste Peter und Paul im Jahre 1907 gegründet und bestand aus 47 Mitgliedern. In der damaligen Satzung, die noch im Original erhalten ist, war neben den üblichen Paragraphen ausdrücklich vermerkt, dass sich der Vorstand vorzugsweise von Bewohnern der Gelderner Straße rekrutieren müsse. Die Bildung des Vorstandes sowie die Satzung wurden vom damaligen Bürgermeister Marx genehmigt und unterzeichnet. Es ist also ersichtlich, dass die Peterei auf der Gelderner Straße gegründet wurde und die ersten Mitglieder ausschließlich Anwohner dieser Straße waren. Bei der Namengebung war sicherlich das Petrushäusschen am Anfang der Gelderner Straße ausschlaggebend. Es steht zwar auf Wettener Gebiet, aber seit vielen Jahren lässt es sich unsere Gilde nicht nehmen, dieses Kleinod zu betreuen und zu pflegen.

Schon in der zweiten Versammlung wurde die Anschaffung einer Fahne beschlossen, die dann nach Vorlage eines Musters beim Künstler Peters zum Preis von 370,- DM bestellt wurde. Am 19.02.1908 fand die Fahnenweihe statt. Im Jahre 1908 wurde eine Theatergruppe ins Leben gerufen und zwar unter der Leitung von Wilhelm Rommen und Jean Wallendorf. Man spielte jedes Jahr ein Theaterstück, welche im späteren Vereinslokal „Drei Könige“ aufgeführt wurden. Nur unterbrochen durch die beiden Weltkriege wurden diese Theaterabende bis Ende der fünfziger Jahre unter der Leitung von Josef Swenne durchgeführt. Dass man sich auch in sozialer Hinsicht gegenseitig half, beweist die Tatsache, dass schon Anfang 1908 eine Krankenunterstützungkasse innerhalb der Gilde gegründet wurde. Die Mitglieder verpflichteten sich dabei, jedem Mitglied vom dritten Tag der Erkrankung an, mit täglich zwei Pfennig zu unterstützen. Außerdem hatte jedes Mitglied beim Tod eines Schützenbruders zwei Mark an die Hinterbliebenen zu zahlen.

September 1910 übernimmt Wilhelm Rommen als Präsident die Führung der Gilde. Am 19. Februar wurde die erste Schützenkette in Auftrag gegeben. Sie wurde am 07. Mai 1911 in feierlicher Form dem amtierenden König überreicht. 1913 stellte die Petrusgilde den Antrag, im Jahr 1914 die Festkette tragen zu dürfen. Dies wurde zunächst vom Bürgermeister abgelehnt, da die Peterei noch keine 10 Jahre bestehe.
In einer außerordentlichen Sitzung der Geselligen Vereine wurde dann aber die Zustimmung erteilt. Im gleichen Jahr wird Jean Wallendorf zum Präsidenten gewählt. Bei der gemeinsamen Kirmesfeier 1914 ist die St. Petrus-Gilde Festgebener Verein. Ihr Präsident und Schützenkönig Jean Wallendorf trägt dabei die Festkette. Infolge des 1. Weltkrieges sind ab Mitte des Jahres 1914 keine Niederschriften mehr gefertigt worden.

 

Nach dem 1. Weltkrieg

Am 25. Januar 1920 findet die erste Versammlung im Vereinslokal, Hubert Jansen (Zum Weißen Hirsch) Markstraße, nach dem Krieg statt. Die Leitung übernimmt Vizepräsident Gerhard van Bühren. Dieser wird dann auch im gleichen Jahr zum Präsidenten gewählt. Da ein öffentliches Auftreten der Gilden von den Besatzungsmächten verboten war, wurde das Preis- und Königsschießen per Luftgewehr im Vereinslokal abgehalten. Am 12. Februar 1927 wird der Präsident und Festkettenträger von 1914, Jean Wallendorf, der am 07. Juli 1916 in Frankreich gefallen war, nach Kevelaer überführt. Unter aller Vereine Kevelaers und den Abgeordneten, die dem Bund der Historischen Bruderschaften des Kreises Geldern angehören, wird er auf dem hiesigen Friedhof beigesetzt,

Im Jubeljahr 1932 ist die St. Petrus-Gilde zum zweiten Mal in Ihrer Vereinsgeschichte Festgebener Verein. Die Festkette trägt in diesem Jahr der Jubelkönig Peter van de Kamp. 1934 übernimmt Johann van Bühren als Präsident die Führung der Peterei. Während des zweiten Weltkriegs wurden zwar keine öffentlichen Aufzüge durchgeführt, aber bis Ende 1942 wurde noch monatlich eine Versammlung abgehalten. Erst danach ruhte für vier Jahre das Vereinsgeschehen. Am 27.10.1946 fand unter der Leitung des Präsidenten Johann van Bühren die erste Monatsversammlung nach dem Krieg statt. Da das alte Vereinslokal durch Kriegseinwirkung zerstört war, fand die Peterei, sie nannte sich jetzt St. Petrus-Schützenbruderschaft, im Ratskeller (De Klütt) ihr neues Zuhause.

 

Nach dem 2. Weltkrieg

Nachdem Peter Simmes 10 Jahre lang die Königswürde getragen hatte, fand am 19.04.1948 das erste Preis- und Königsschießen nach dem 2. Weltkrieg statt. Da das Schießen mit Feuerwaffen verboten war, wurde mit der Armbrust geschossen. Hierbei konnte Johann Simmes die Königswürde erringen. Im 50. jährigem Jubeljahr 1957 stellte die Peterei zum dritten Mal mit Matthias Simmes den Festkettenträger der Stadt Kevelaer.

Am 14.12.1958 legt Johann van Bühren nach fast 25 jähriger Amtszeit sein Präsidentenamt nieder. Zu seinem Nachfolger wurde Hans Wehren gewählt. 1974 wird die Peterei zum vierten Mal Festgebener Verein. Die Festkette trägt dieses Mal Präsident Hans Wehren. Zu seinem Adjutanten ernannte er Matthias Stammen. Nach dem Tod von Hans Wehren im Jahre 1983 wird Heinrich Simmes zum Präsidenten gewählt.
Da unser Vereinslokal De Klütt, wo wir uns über 30 Jahre wie Zuhause gefühlt hatten 1978 wegen Umbauten zu klein wurde, bezogen wir im Januar 1979 unser neues Vereinslokal „Drei Könige“.

 

Im Jahr 1982 feierte die Peterei ihr 75 jähriges Jubelfest.

Aus diesem Anlaß stellte sie als Festgebener Verein mit Heinrich Simmes den Festkettenträger nebst seinem Adjutanten Leo Cleven. Im Dezember 1986 wurde auch unser Vereinslokal Drei Könige durch Umbauarbeiten bedingt zu klein. Wir wechselten nun zum Lokal unseres Schützenbruders Karls Delbeck, zum „Handelshof“, wo wir immer bestens bewirtet wurden.

Auf der Generalversammlung 1988 stellte Heinrich Simmes das Amt des Präsidenten aus gesundheitlichen Gründen zur Verfügung. Hier wurde dann Karl Delbeck als neuer Präsident gewählt. Im Sommer 1992 stand ein weiterer Wechsel des Vereinslokal an. Aus verschiedenen Gründen (Wechsel des Wirtes, mangelnder Platz) ging man auf die Suche nach ein Vereinslokal, das auch für längere Zeit den Ansprüchen der Gilde Rechnung trug. Nach vielen Diskussionen entschied man sich für das erst vor kurzem umgebaute und erweiterte Lokal „Gelder Dyck“ unter der Leitung von Bettina Jahnke. Hier fand am 03. Oktober 1992 die erste Versammlung statt.

1996 stellt die Peterei mit Hubert Simmes den 6. Festkettenträger. Zu seinem Adjutanten ernannte er Gerd Zwiener. 2004 wurde noch einmal das Vereinslokal gewechselt. Im Gasthof „Jacobs“ sind wir bei unserem Vereinswirt Volker seit der Dezemberversammlung 2004 bestens aufgehoben. 2007 stellte die Peterei mit Karl Delbeck den 7. Festkettenträger. Zu seinem Adjutanten ernannte er Bernd Tenhagen. Nach dem „Festgebenden Jahr“ wechselte auch die Fürhung der Gilde. Karl Delbeck übergab sein Amt an seinen langjährigen Vize Heinrich van Bühren, der ab der Generalversammlung 2008 die Geschicke des Vereins leitet.

2018 stellte die Peterei dann mit Heinrich van Bühren seinen 8. Festkettenträger. Sein Adjutant war Werner van Gisteren. Aufgrund einer Schließung der Gaststätte Jacobs wechselte die Peterei 2019 erneut das Vereinslokal und ist jetzt wieder im „Gelder Dyck“ bei unserem Vereinswirt Michael Seifert untergekommen.

Die Peterei im Jahr 2018